Indien: Sind so kleine Hände

Indien 2007: Madu war acht, als ihn seine Mutter an einen Bauern verkaufte – für umgerechnet etwa 60 Euro im Jahr; Überlebenshilfe für die verarmte Familie. Dafür musste Madu jeden Tag von früh bis spät im Stall und auf dem Feld schuften. „Und wenn ich abends weinte, gab es Schläge statt Essen“, erzählt er.

Madu ist kein Einzelfall. Mit 100 Millionen Kinderarbeitern hält Indien einen traurigen Weltrekord. Kinder malochen illegal auf Bauernhöfen oder Baustellen, putzen in fremden Haushalten oder werden in Fabriken ausgebeutet, statt in die Schule zu gehen. Oft verpfänden Eltern ihre Kinder in jahrelange Schuldknechtschaft.

Die Politik-Professorin Shanta Sinha will sich mit dieser nationalen Schande nicht abfinden. Mit ihrer Stiftung kämpft sie, unterstützt von der Welthungerhilfe, seit 1990 gegen Kinderarbeit. Eine Million Kinder konnte sie seitdem aus der Sklaverei holen.

Auch Madu wurde von Aktivisten der Stiftung befreit. Jetzt besucht er eines der Lern-Camps, in denen ehemalige Kinderarbeiter für die Rückkehr ins normale Schulsystem fit gemacht werden.

Gudrun Bauer hat die Arbeit der Stiftung vor Ort kennengelernt und mit einer großzügigen Spende unterstützt.

PS: Die Bauer Media Group hat Frau Professor Shanta Sinha für ihr mutiges öffentliches Eintreten gegen Kinderarbeit 2007 mit dem Medienpreis ‚Die Goldene Feder’ geehrt.

(Text: Herbert Kistler)

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