Uganda 2012: Charles ist stolz auf seine Zwiebeln. 200 Euro hat er mit seiner ersten Ernte auf dem Markt verdient. Den Anbau hat er in der „Farmer Field School“ gelernt, einem von der Welthungerhilfe geförderten Ausbildungsprogramm in der Provinz Kabarole im Westen von Uganda.
Krieg und AIDS haben in dem ostafrikanischen Land furchtbar gewütet. Kinder wachsen ohne Eltern auf, Halbwüchsige versorgen ihre kleinen Geschwister, es fehlt am Nötigsten. Hilfe zur Selbsthilfe leistet ein beispielhaftes Projekt der Welthungerhilfe: „HALISK“ (Hope in Agriculture and Life Skills Development in Kabarole) bedeutet Hoffnung für 360 „kindgeführte“ Familien, die sich ohne Erwachsene durchschlagen müssen. Sie erhalten Starthilfe für eine eigene kleine Landwirtschaft oder Lehrstellen in anderen Berufen, Schulgeld und medizinische Betreuung. Unterstützt wird auch ein privates Heim für AIDS-Waisen im Provinzstädtchen Fort Portal. „Wir geben den Kindern und Jugendlichen eine Chance, auf eigenen Füßen zu stehen“, sagt Gudrun Bauer, die das Projekt komplett finanziert.
Charles wohnt mit drei kleinen Geschwistern bei der 88-jährigen Großmutter; beide Eltern sind 2004 an AIDS gestorben. Jetzt hält Charles die Familie als Kleinbauer über Wasser. Künftig will er neben Zwiebeln auch Tomaten anbauen. Hilfe zur Selbsthilfe: In Uganda trägt sie Früchte.
(Text: Herbert Kistler)